Mit KI werden Versicherer bereit für die Mobilitätswende


Telematik-Tarife und deren Abhängigkeit von Künstlicher Intelligenz und IoT waren an dieser Stelle bereits Thema. Zwei große Player gehen nun zügig an die Umsetzung dieser Vision. Das kann Signalwirkung für die gesamte Branche haben.

Der Begriff der Mobilitätswende wird oft nur auf einen Teilaspekt reduziert. In der Berichterstattung stehen häufig die Ablösung reiner Verbrennungsmotoren sowie die Einführung alternativer Antriebe in Form regenerativer oder weniger umweltbelastender Energiequellen im Fokus. Mobilitätswende umfasst aber auch eine andere Haltung zum Auto selbst. Statt ein Fahrzeug zu besitzen, das dann die meiste Zeit ungenutzt geparkt werden muss, setzt eine wachsende Zahl von Nutzern auf alternative Modelle. Carsharing ist hier nur eine der Spielarten. Aus Sicht der Anbieter und der Versicherungswirtschaft bleiben die Risiken des Straßenverkehrs bestehen. Risiken, die abgesichert werden müssen. „Pay per Use” ist hier nicht nur bei der Nutzung der Fahrzeuge, sondern auch beim Versicherungsschutz das Zauberwort.

Daimler und Swiss Re gründen neues Unternehmen

Movinx ist der Name eines neuen Unternehmens, das vom Daimler-Konzern und dem Rückversicherer Swiss Re gegründet wurde. Von Berlin aus soll das Joint Venture volldigitale Kfz-Versicherungen vornehmlich für das Kleinfahrzeugsegment entwickeln. Wie die Unternehmen in ihrer Pressemitteilung betonen, gehe es darum, für die Zeit gerüstet zu sein, wenn das Modell des langfristigen Besitzes von einem rein nutzungsbasierten Modell abgelöst wird. Wie die beteiligten Unternehmen verraten, soll im Mittelpunkt des Joint Ventures die Entwicklung von Angeboten zwischen Versicherern und Automobilherstellern stehen. Dazu will sich Movinx in einer ersten Phase für die Zusammenarbeit mit anderen Automobilherstellern und Mobilitätsdienstleistern öffnen.

KI wird bei der Produktentwicklung unterstützen

Bei der Entwicklung der neuen Lösungen wird das Unternehmen auf die Daten zurückgreifen, die von Fahrerassistenzsystemen und autonomen Fahrzeugen geliefert werden. Dabei werden voraussichtlich auch Systeme mit Künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommen. Ein Thema, bei dem sich Swiss Re sehr agil zeigt. So unterhält der Konzern bereits Partnerschaften mit Google-Mutter Alphabet (Krankenversicherung), Hitachi (Digitalisierungsrisiken) und dem chinesischen Ping-An (KI).

Zeit für Weiterentwicklung bei Versicherern

Die ambitionierte Neugründung unterstreicht die Bedeutung des Wandels in der Versicherungswirtschaft. Neue Mobilitätskonzepte und autonome Fahrzeuge sind Beispiele für Entwicklungen, die von tradierten Policen und Produkten nicht mehr ausreichend abgebildet werden können. Die Digitalisierung bringt auch an dieser Stelle neue Herausforderungen von der Preisgestaltung bis zur Schadenabwicklung mit sich.

Die deutsche Versicherungswirtschaft kann sich glücklich schätzen, dass das neue Unternehmen zumindest zu einer Hälfte aus der Finanzwirtschaft stammt und seine Rolle eher als Generalagent sieht, der auch Whitelabel-Lösungen anbieten wird. Somit bleibt die Unternehmensgründung „nur” eine verpasste Chance für andere Gesellschaften. Es hätte ja auch ein branchenferner Technologiekonzern sein können, dann gäbe es neben dem Schaden noch einen (weiteren) verlorenen Kundenzugang der Zukunft.

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