Standardsoftware mit Frischegarantie


 

Die adesso insurance solutions GmbH entwickelt „evolutionäre Standardsoftware für die Versicherungsbranche“ – so steht es plakativ auf unserer Website. Aber was bedeuten eigentlich die Begriffe „Standardsoftware“ und „evolutionär“. Wenn man sich einmal eine Definition bei Wikipedia dazu durchliest, entdeckt man folgendes:

„Als Standardsoftware werden Softwaresysteme verstanden, die einen klar definierten Anwendungsbereich abdecken und als vorgefertigte Produkte erworben werden können. Im Gegensatz dazu wird Individualsoftware gezielt für den Einsatz bei einem Kunden bzw. Unternehmen entwickelt.“

„Unter Evolution (von lateinisch evolvere „herausrollen“, „auswickeln“, „entwickeln“) versteht man im deutschsprachigen Raum in erster Linie die biologische Evolution. Darunter wird die von Generation zu Generation stattfindende allmähliche Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen und von anderen organischen Strukturen (z. B. Viren) verstanden.“

Ähnlich, aber nicht identisch

Fangen wir bei Standardsoftware an: Der Begriff Standardsoftware wird von vielen verstanden –allerdings oft sehr unterschiedlich. Bei adesso insurance solutions bedeutet Standardsoftware ein vorgefertigtes Produkt für einen klar definierten Anwendungsbereich. Beispielsweise wurde in|sure Health Policy zur Verwaltung von Krankenversicherungsverträgen entwickelt. Diese ist dann für den speziellen Anwendungsbereich KV-Bestandsverwaltung direkt bereit zum Einsatz. Das ist vom Grundsatz auch korrekt, beschreibt aber nur den Zustand der Software und deckt evtl. nicht gesamtheitlich die Bedürfnisse unserer Kunden ab. Worauf möchte ich hinaus?

Standardsoftware zu entwickeln heisst viel mehr als einfach nur eine Software zu bauen, die für einen Anwendungsbereich alles vorgefertigt mitbringt und vom Kunden direkt benutzen werden kann. Das bedeutet nämlich gegebenenfalls auch, dass individuelle Anforderungen des Versicherungsunternehmens an die Software entweder nicht oder nur durch „Veränderung“ der Standardsoftware erfüllt werden. Eine solche Veränderung der Standardsoftware kann zur Folge haben, dass diese dann nicht mehr mit Updates versorgt werden kann, denn die Manipulation aufgrund der eigens entwickelten Anforderungen verhindert dies. Versicherungsunternehmen arbeiten sehr ähnlich, aber nicht alle gleich. Circa 90 % der Anforderungen an Funktionalität und Geschäftsprozesse sind bei allen Versicherern gleich und müssen nicht individuell erfunden werden. Die restlichen 10 % unterscheiden die Versicherer voneinander. Sei es in der Funktionalität, der Anwendung oder bei der Abbildung bestimmter fachlicher Strukturen.

Hier nochmal einen Schritt zurück. Welche Anforderungen stellen Versicherungsunternehmen eigentlich an neue Softwaresysteme? Die meisten wünschen sich ein System, das …

  • technologisch modern ist
  • typische Standardprozesse der jeweiligen Domäne mitbringt
  • um zusätzlich etablierte individuelle Features/Prozesse erweitert werden kann
  • nicht nach 30 Jahren wieder abgeschafft werden muss
  • eine gute Kostenstruktur aufweist

Kein Einwegprodukt: Auch Software sollte nachhaltig sein

Also eine moderne Software, die am besten flexibel und dynamisch auf die aktuelle Marktsituation ausgelegt ist. Sie sollte möglichst viel im Standard mitbringen und gleichzeitig Freiräume für individuelle Umsetzungen ermöglichen. Ausserdem sollte das System nachhaltig und dauerhaft, also ohne schon absehbaren Wiederaustausch, beim Kunden betrieben werden können.

So langsam kommen wir auch dem Begriff der Evolution näher.

Bei der Entwicklung einer dazu passenden Architektur gerät man immer wieder in den Konflikt, den richtigen Grad zwischen Standard, Individualität und Evolution, auch Frischegarantie genannt, zu erreichen. Moderne Softwaresysteme mit dem Anspruch an Langlebigkeit müssen architekturell von Anfang an einem klar definierten Muster folgen, so dass die oben genannten Anforderungen auch erfüllt sind. Dazu gehört, dass mindestens alle Standardprozesse je Domäne identifiziert sind. Haken dran. Als Nächstes muss mit Branchenwissen und engem Austausch mit den Versicherungsunternehmen festgestellt werden, welche Themen typischerweise individualisierbar sind. Sind alle Themenfelder bekannt, ist es nun möglich, eine Standardsoftware mit definierten Individualisierungsmöglichkeiten zu bauen.

Damit die Software aber immer „frisch bleibt“, das heisst sich evolutionär weiterentwickeln kann und somit den Anforderungen der Versicherungsunternehmen, dem Markt und den aktuellen Gesetzgebungen entspricht, sind Updates sowohl am Standard als auch an den Individualisierungen notwendig. Software-Updates aufgrund von Gesetzesänderungen oder Optimierungen von Standardfeatures dürfen nicht die aus-implementierten Individualisierungen des Versicherers verwerfen, überschreiben oder fälschlich beeinflussen. An dieser Stelle kommt der Punkt „Releasefähigkeit“ ins Spiel, eines der wichtigsten Architekturmerkmale für Evolutionsfähigkeit. Releasefähige Standardsoftware bringt im Kern alle üblichen Prozesse und Features eines Anwendungsbereichs mit und beinhaltet definierte Variationspunkte, die durch das individuelle Versicherungsunternehmen ausgeprägt oder in ihrer Funktion erweitert werden. Mit diesem Verständnis einer evolutionären Standardsoftware entstehen vier wesentliche Vorteile:

  • Der Standard bildet alles ab, was üblicherweise an Prozessen in der Branche gebraucht wird.
  • Lieferung und Wartung erfolgt durch den Softwarehersteller mit kalkulierbaren Kosten.
  • Die Variationspunkte bieten die Möglichkeit, den Standard so zu erweitern, dass Versicherungsunternehmen individuelle Stärken in der Software abbilden und weiterhin nutzen können.
  • Die Releasefähigkeit bringt den einzigartigen Vorteil, dass Individualisierungen beim Update des Standards nicht verworfen oder verfälscht werden

Ständiger Dialog für optimalen Standard

Mit dem Aufbau der Systemarchitektur der in|sure Ecosphere, die alle oben beschriebenen Aspekte beinhaltet, ist der Grundstein gelegt für fachliche Frische aus dem Standard, gepaart mit individuellen Stärken eines einzelnen Versicherers. Dass unsere Kunden das gleiche Standardsystem in ihren Häusern im Einsatz haben, hat natürlich zusätzlich den Vorteil, dass auch Optimierungen und Anpassungen bzgl. des Standards in Partnerschaftsforen diskutiert und aktiv mitgestaltet werden können. So erreichen wir als Softwarehersteller den Dialog mit unseren Kunden und können in gemeinsamer Runde den Standard kontinuierlich weiterentwickeln bzw. auffrischen. Und da unsere Kunden alle den Code-identischen Standard ausgeliefert bekommen, können sie sich also darauf verlassen, dass gemeinsam erarbeitete Lösungen aus einer Hand für alle in gleichem Umfang zur Verfügung gestellt werden.

Nun, jetzt habe ich viel über Standardsoftware geschrieben und wie unsere Softwarearchitektur die Bedürfnisse des Versicherungsmarkts inklusive fachlicher Frische abdeckt. Allerdings gibt es da noch einen weiteren Aspekt der Frische. Technisch sind die meisten Systeme, die wir ablösen, sehr in die Jahre gekommen. Der Stand der Technik, der vor 30 Jahren völlig innovativ war und eine Automatisierung elektronischer Datenverarbeitung ermöglicht hat, ist mittlerweile veraltet.

Somit entsteht eine weitere Anforderung an die Softwarearchitektur: In regelmässigen Abständen muss es möglich sein, das System technologisch so aufzufrischen, dass eine Neumigration des Datenbestands nicht notwendig ist – und zwar ohne, dass dies Einfluss auf das operative fachliche Geschäft hat. Der Begriff „regelmässig“ ist in diesem Kontext mit besonderem Augenmass zu betrachten, da nicht jede neue Technologie sich am Markt etabliert und die gleiche Langlebigkeit besitzt. Hier sind wir als Softwarehersteller, genau wie bei der fachlichen Frische, nicht allein unterwegs. Dies fordert ebenfalls die Zusammenarbeit mit unseren Kunden, denn der Versicherer muss technologisch stets mit in Bewegung bleiben, um das oben beschriebene Ziel zu erreichen.

Mit der in|sure Ecosphere sind genau diese beschriebenen Aspekte erfüllt, da der modulare Schnitt es ermöglicht, dass Teile der Software stets einem Technologiereview und -update unterzogen werden können. Technologische Frische sorgt am Ende dafür, dass ein Softwaresystem nicht abgelöst werden muss, sondern immer weiterleben kann.

Nun haben wir alles zusammen: Eine Standardsoftware, die sämtliche Prozesse eines definierten Anwendungsbereichs abdeckt, allerdings auch Spielraum für Individualisierung ermöglicht und zudem releasefähig und somit sehr wartungsarm ist. Für fachliche Evolution sorgt der Standardhersteller in Zusammenarbeit mit den Versicherern. Die technische Frische wird dabei durch den Standardsoftwarehersteller und die Mitarbeit unserer Kunden gewährleistet. Die Evolutionsfähigkeit wird neben einer sehr gut durchdachten Softwarearchitektur auch durch diese Mitarbeit des Kundens geprägt, denn wie man sieht, ist Frischegarantie nicht nur ein Privileg der in|sure Ecosphere, sondern auch eine Verpflichtung, diese als Kunde aktiv mitzutragen. Das Zusammenspiel mit unseren Kunden, die aktive Mitgestaltung und die Kooperation bilden einen wichtigen Erfolgsfaktor, um aus dem Begriff Frischegarantie nicht nur Marketing zu machen, sondern diese auch Realität werden zu lassen.

Sie möchten erfahren, wie die Software von adesso insurance solutions bei der Digitalisierung von Versicherungen hilft? Dann wenden Sie sich gerne an unseren Experten Karsten Schmitt, Head of Business Development.

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